So war es 2009


 Was ist passiert?

Es ging damit los, dass der Saab ohne Heizung und mit diversen anderen Macken daherkam. Olaf,  Mechaniker und Sponsor und ich haben reichlich repariert und den Fehler der Heizung gesucht und waren unschlüssig, woran es liegen könne. Nach diversen Stunden werkeln in verschiedenen Bereichen habe ich  festgestellt, dass es auch ohne Heizung geht. Nach dem Start in Dresden ging es vorbei am Technikmuseum Sinsheim (wo es einen Stopp gab) und dann nach Hohberg in der Nähe von Offenburg. 
Bei guter Verpflegung gab es die ersten Bekanntschaften, unter anderem die Dresdner mit ihrem Daihatsu Rocky, die sehr minimalistisch ausgerüstet waren und es noch kurz  vor Fahrtantritt gebracht haben, dann doch noch drei Gabeln und einen Löffel zu kaufen, für drei Leute versteht sich, wobei eine Gabel am Ende der Reise noch das Preisschild  hatte. Die Ersatzräder des Wagens hatten sie auf das Dach gestellt und ohne weitere Sicherung in den Dachträger geklemmt. 


Feine Bande. 
 
   Nächsten Tag nach Frankreich, kalt, aber immer wieder nett. Beim Geocaching den Cache gefunden, und gewannen  dann am Ende der Tour wegen unserer Beharrlichkeit den Preis "Goldenes GPS" aus Teakholz.
    Weiter nach Angouleme, zum Glück haben wir uns verfahren und konnten "Long Way to Banjul" mit Motorschaden aus der Patsche helfen, der Schaden konnte gerichtet werden. Weiter ging es durch die Pyrenäen, bei Regen und Sturm. Das Auto war weitgehend wasserdicht. Ab nach Madrid und dort festgestellt, dass der Kocher den Kofferraum mit Petroleum geflutet hat, 



    
 Nach Madrid weiter zum betrunkensten Platzwart in der Campingplatzgeschichte an der Südküste Spaniens. 
  Nächster Tag dann die Überfahrt nach Afrika, wegen des Herdentriebes hat eine Hälfte der Rallyeteilnehmer eine Fähre zu früh genommen, aber angekommen sind dennoch alle...
 . In Marokko hatten die Schlaglöcher auch nach deutschen Massstäben bedrohliche Ausmaße, zumindest für den ersten Teil der Reise, als man es noch nicht gewohnt war, überall durch zu fahren, was nicht zwangsläufig das Fahrzeug beschädigt. In Larache auf dem Campingplatz hat sich dann die Gruppe gefunden, die bis zum Ende der Reise und bis heute hält. 
 Team Braune Cobra I+II, (keiner weiß woher der Name kommt), Team Gourmetflizza und Elke Pohn, (laut vor sich hin aussprechen, dann weiß man was es bedeutet). Dann ins beeindruckende Meknes, 


  eine Ort mit 42km Stadtmauer, gefühlten 5 Mio Einwohnern auf relativ kleiner Fläche. Interessanterweise sprach eine Hälfte der Bevölkerung deutsch.


    Nach drei Std. Wanderung durch die Stadt, die gleichzeitig Markt ist, ins offenbar einzige Restaurant, das "1001 Nacht": Die Ansage des Kellners oder Besitzers:
"Wir kochen frisch, das dauert eine Stunde."
    Nach zwei Stunden kamen die ersten Getränke, nach 5 Std waren wir erst wieder raus, draussen ar schon alles duster und der später gefundene Campingplatz machte erst um 12:00 Uhr auf, allerdings am 29.05. des nächsten Jahres. 
 Als die Idee aufkam, hinter einer Mauer die Zelte aufzuschlagen, kam der Besitzer und sagte, dass wir dort nicht zelten sollten... 
 Er hätte eine Schafweide weiter unten, mit Wasser und nicht so abschüssig wie der zuerst geplante Platz. Dort könnten wir zelten. Zelte aufgebaut,  und dann am nächsten Morgen mit Frühstück bewirtet worden, Tee, Rührei, Brot, Butter, Öl und Honig und Käse.  



 Weiter an den Wasserfällen von Ouzud vorbei


   (nächste Spezies kennengelernt: Alles gratis, wenn ihr bezahlt), ab nach Marrakesch. 
  Bergauf und in Linkskurven ging im Gebirge das Auto aus, ein Fehler, der nach dem Auffüllen des Tanks weg ist.
 250€ Auto eben...
  In den Supermärkten war der Bierverkauf 15min vor unserem Eintreffen beendet worden, aber mit Hundeaugen bekam man auch was unter dem Ladentisch. Auf dem Campingplatz gabs leicht räudige Pfaue und weiter gings über Essaouira, an Argankombinaten vorbei,


  nach Plage Aglou, ein Platz mit zwei Sorten Wind, warm und kalt, wer es nicht erlebt hat, glaubt es nicht, wie warmes und kaltes Wasser. Am nächsten Tag zum Beduinencamp


   kurz vor Laayoune, einer Garnisionsstadt. Wegbeschreibung dazu: Irgendwann an einer Wegmarke nach rechts ab, fünf km dem jeweils nächsten Reflexpunkt im Scheinwerferlicht folgen... sollte ein Tier vor diesen Markierungen  stehen, kann man an besten Stehen bleiben oder gleich umdrehen. Die erste weitere Strecke Offroad. 
   Kamel auf Dattel ist alle, aber das Bier kalt. Überlebende berichten, es gab ne Party.... Neue Erkenntnis: Salzwasserdusche geht auch, der Campingplatz liegt an einer salzigen Quelle. 
 Dann durch Laayoune, die Kontrollen  werden immer strenger, man muss den Polizisten einen Zettel mit allen Daten, den sogenannten Fiche geben,  dann kommt handschriftlich was dazu und fertig ist ein nordafrikanischer Verwaltungsapparat. 
  Weiter nach Dakhla, Auspuff reparieren lassen, derweil in ein Internetcafe und für das Tippen von zwei Sätzen 30 min gebraucht: arabische Tastatur, zwar mit lateinischer Beschriftung aber anders verteilt. Für die Wüstendurchquerung mussten 110l Wasser ins Auto geladen werden, von den Dresdnern gab's ein feines Graffitti am Auto, 

Säcke, elende... 

Dann zum Dünenkamp, auf dem Weg dorthin rechts ab zur Marinestation, baden. Herrliche Wellen!

Der Opel von Gourmetflizza hat dann auf dem Weg zurück zur Straße die Stoßstange verloren, soll bei dieser Art Opel nach Auskunft der Organisatoren eigentich erst später passieren. Dann Treffen im Restaurant am Ende des Universums. Eine Mall, um das schöne Wort mal zu benutzen, im Nirgendwo. 
  Die war so weit von allem weg. Unglaublich. Dann raus aus Marokko bzw. Westsahara, und durch drei! Kilometer Niemandsland. Keine Straße, kein Weg, Autowracks überall, echt schräg. Befriedetes Gebiet der Vereinten Nationen. Sieht aus wie ein Todesstreifen.



  Wenn man etwas wegwerfen will, dann da, da ist wirklich niemand zuständig. Der halbe Tag geht drauf mit Warten an der Grenze, dann gehts weiter zur Düne. 
   Nachts ist die Sichel des Halbmonds nicht wie gewohnt rechts oder links, sondern die Sichel ist unten geschlossen, d. h. der Mond sieht aus wie eine Schale.  Weiter am nächsten Tag, zum Strand, mein Mitfahrer ruft "Stoff" und meint schneller, ich versteh "stopp". Stopp ist dann auch. Gesendet heißt eben nicht empfangen. Etwas schieben, weiter gehts. Den Tip beherzigend, dass man bei mäßigem Untergrund über die Grasbuckel fahren soll, komme ich bei etwa 80-90km/h ins Fliegen und knalle mit der vorderen rechten Ecke in den Sand, der dort fester ist als sonst. Von drinnen tut sich folgendes: Dichter schwarzer Rauch kommt aus der Lüftung, ich denke an Kabelbrand und stelle die Lüftung auf 1. Beim Erreichen einer Felsplatte stelle ich fest, dass die Ölkontrolle an ist.  Motor aus und es bleibt die bange Frage, wie lange die Motoröllampe an war. 

Von vorne betrachtet hat der Aufprall das Kühlerpaket nach hinten und nach oben verschoben. Es gibt den Wasser-, den Getriebeöl-, Ladeluft-, den Klima- und Ölkühler. 
Und der einzige, der an dieser Stelle hätte kaputt gehen dürfen, der Motorölkühler geht kaputt, gedrückt gegen den eh seit langem defekten Klimakompressor. Dieser fliegt raus, was schon vor der Abfahrt gepalant war, die Ölleitungen durch Schläuche verbinden, fertig. 
  Der Rauch bestand aus dem Öl, das auf den Turbolader gespritzt ist und dort verbrannte. Die Frontscheibe hat nen Riss, eigentlich zwei, einer innen, einer außen, die sich seit dem ein Wettrennen liefern. Am Schluß gewann übrigens der Riß außen mit deutlichem Vorsprung,  

Dann auf die Ebbe warten, um auf den Strand zu kommen. Am Strand Fischgräten, ein toter Esel, und  bettelnde Kinder. Am Strand wurde das Lager aufgebaut, und alle haben sich auf den nächsten Tag gefreut, dieser sollte ein Ruhetag werden.

Wurde er auch, leider bei Sandsturm. Bei Ebbe weiter, nach Nuakchott. Auberge Sahara, wer Glück hatte und kein Zimmer bekam, legt sich aufs Dach, unter ein Moskitonetz. 
  Was für ein Gefühl, ab 04:00 Uhr rief der Muezzin,  herrlich, so weit vom Alltag weg zu sein.  

Weiter, zur maurischen Grenze, der Gourmetflizza hat die Grätsche gemacht, Motor fest. Erst wird er von dem Laster gezogen, dann später von uns, dazu mehr. Ab nach St. Louis im Senegal. So sah New Orleans vermutlich mal aus, vor 80 Jahren. Ein Ruhetag, dann, übernächsten Tag um 06:00 Uhr los. Am Strand liefen Krabben herum, etwa 8-10cm im Durchmesser, in der Bar hingen die Dresdner rum, auch etwa so breit. Die drei, leicht derangiert, wurden in die anderen Autos verteilt, weil die besser schlafen als stehen konnten, und los ging es. den Opel hinten dran, Maximalverbrauch laut Bordrechner am Anfang unglaubliche 186l/100 km beim 80l Tank wäre schnell Schluss gewesen. Der Verbrauch ging dann aber runter auf 18,5l/100km.
 Hier dann der Badestrand der Einheimischen:


bis Kaolack gute Straßen, Schlaglöcher bis 10cm Tiefe sind Ausdruck der Individualität der Straßenbauer. Dann zur Umfahrung irgendwelcher Städte durch den Sand, schon sah Afrika aus, wie in der Kaffeewerbung. Ab Kaolack war dann der Strassenzustand immer schlechter, die Löcher, denen man auswich, waren 3cm tief, in die  man reinkam waren 15-20cm tief. Also geradeaus, mit 60-70 km/h mit dem Opel hinten dran durch die Piste, keine weiteren Schäden

Mein Dresdner hat 12 Std "geruht", unter anderem auch bei der Schlaglochpiste, meistens mit Zigarette im Mund. 
Dann abends auf die Fähre, ab nach Gambia, ein krasser Gegensatz zum Senegal, da dort alles viel sauberer und ordentlicher war. Mit Polizeibegleitung und Freihalten des Verkehrs ging es in das Zielrestaurant, Spaghetti satt, besser hätte es nicht kommen können. Diese Nacht und die folgende Woche ist dann die Zehnergruppe in einem Appartment im Bamboo Guesthouse untergekommen. 

 Man kann sich nicht beklagen, die im Brot eingebackenen Käfer haben schon keinen mehr interessiert. Dann eine gemischte Woche Gambia, endlich der Heimflug und nach 14 Std zurück in Hamburg. 

Dezember, kalt, leicht nieselig, müde, aber wenn einer fragt, sofort wieder los.

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